Es sind bereits
fünf Monate vergangen, seitdem wir das erste Mal kenianische Luft
geatmet haben.
Ich erinnere mich,
als wäre es erst gestern gewesen. Der Flug nach Nairobi, das
Ankommen, die Fahrt zum Hostel, der erste Kampf mit einem Mückennetz,
das erste kenianische Toast-Blue Band-Frühstück, das erste Mal raus
aus dem Gate, die ersten Schritte durch Buruburu.
Gleichzeitig fühlt
es sich an, als wären wir schon eine Ewigkeit hier. Seit dem
Workcamp fliegt die Zeit nur so dahin, dass es einem fast Angst
machen kann. So wenig Zeit übrig und noch so viele Pläne.
Es gibt immer noch
vieles, was ich nicht verstehe. Dafür passt man sich immer besser
an. Durch gutes Beobachten, lassen sich schnell die wichtigsten
unausgesprochenen Regeln und Verhaltensweisen übernehmen.
Wie ich schon im
letzten Blogeintrag erwähnt habe, bin ich seit Anfang Januar
zusammen mit Jana W. Im "Little Bees" in Huruma. Ich
unterrichte Klasse 4, 5, 6 und 8 in Life Skills und Arts. Wir haben
sogar bereits einen Stundenplan, der sich jedoch von Tag zu Tag
ändern kann.
Anfangs gab es
keinerlei Kommunikation zwischen den andern Lehrern und uns. Das hat
sich aber seit letzter Woche stark verbessert. In den Freistunden
werden wir nun über Deutschland, unsere Kiswahilikünste und
sonstiges ausgefragt.
Weniger angenehm
sind die Gespräche über das Thema Bestrafung an Schulen. Im "Little
Bees" werden die Kinder ab und an mit einem Stück Rohr auf die
Finger geschlagen. Erst letzte Woche, ist ein Lehrer systematisch
durch Klasse 7 und 8 gegangen und hat jedem einen Schlag versetzt.
Warum, wissen wir nicht. Die anderen Lehrer, haben sich über den
Anblick unserer geschockten Gesichter amüsiert. Die darauf folgende
Diskussion über andere Möglichkeiten der Bestrafung, stellte sich
als weniger erfolgreich heraus. Das Thema ist wirklich schwierig. Die
Lehrer sind der Meinung, die Schüler würden uns nicht respektieren
und langsam arbeiten, weil wir sie nicht schlagen. Ob das stimmt,
kann ich schlecht sagen. Oft haben die Schüler auch noch Aufgaben
von den vorherigen Stunden, sodass wir nur dabei sitzen und ihre
Arbeit überwachen.
Bisher macht mir
die Arbeit auf jeden Fall noch Spaß. Besonders Klasse 4, hab ich ins
Herz geschlossen. Selbst das allmittagliche Githeri schmeckt mir nach
wie vor ausgezeichnet.
Ich hoffe, das
bleibt erstmal alles so.
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