Montag, 3. Februar 2014

Fünf Monate und die Zeit rast

Es sind bereits fünf Monate vergangen, seitdem wir das erste Mal kenianische Luft geatmet haben.
Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen. Der Flug nach Nairobi, das Ankommen, die Fahrt zum Hostel, der erste Kampf mit einem Mückennetz, das erste kenianische Toast-Blue Band-Frühstück, das erste Mal raus aus dem Gate, die ersten Schritte durch Buruburu.
Gleichzeitig fühlt es sich an, als wären wir schon eine Ewigkeit hier. Seit dem Workcamp fliegt die Zeit nur so dahin, dass es einem fast Angst machen kann. So wenig Zeit übrig und noch so viele Pläne.
Es gibt immer noch vieles, was ich nicht verstehe. Dafür passt man sich immer besser an. Durch gutes Beobachten, lassen sich schnell die wichtigsten unausgesprochenen Regeln und Verhaltensweisen übernehmen.
Wie ich schon im letzten Blogeintrag erwähnt habe, bin ich seit Anfang Januar zusammen mit Jana W. Im "Little Bees" in Huruma. Ich unterrichte Klasse 4, 5, 6 und 8 in Life Skills und Arts. Wir haben sogar bereits einen Stundenplan, der sich jedoch von Tag zu Tag ändern kann.
Anfangs gab es keinerlei Kommunikation zwischen den andern Lehrern und uns. Das hat sich aber seit letzter Woche stark verbessert. In den Freistunden werden wir nun über Deutschland, unsere Kiswahilikünste und sonstiges ausgefragt.
Weniger angenehm sind die Gespräche über das Thema Bestrafung an Schulen. Im "Little Bees" werden die Kinder ab und an mit einem Stück Rohr auf die Finger geschlagen. Erst letzte Woche, ist ein Lehrer systematisch durch Klasse 7 und 8 gegangen und hat jedem einen Schlag versetzt. Warum, wissen wir nicht. Die anderen Lehrer, haben sich über den Anblick unserer geschockten Gesichter amüsiert. Die darauf folgende Diskussion über andere Möglichkeiten der Bestrafung, stellte sich als weniger erfolgreich heraus. Das Thema ist wirklich schwierig. Die Lehrer sind der Meinung, die Schüler würden uns nicht respektieren und langsam arbeiten, weil wir sie nicht schlagen. Ob das stimmt, kann ich schlecht sagen. Oft haben die Schüler auch noch Aufgaben von den vorherigen Stunden, sodass wir nur dabei sitzen und ihre Arbeit überwachen.
Bisher macht mir die Arbeit auf jeden Fall noch Spaß. Besonders Klasse 4, hab ich ins Herz geschlossen. Selbst das allmittagliche Githeri schmeckt mir nach wie vor ausgezeichnet.
Ich hoffe, das bleibt erstmal alles so.

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